Welche Symptome zeigen sich beim trockenen Auge?
Was versteht man unter dem Begriff „Trockenes Auge“?
Das trockene Auge ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche. Ursachen sind verminderte Tränenmenge, verstärkte Verdunstung des Tränenfilms oder verminderte Haftung an der Augenoberfläche. Gemeinsam ist beiden Formen eine besondere Entzündungsreaktion der Augenoberfläche.
Wie funktioniert der Tränenfilm und wie ist er aufgebaut?
Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten:
Die Mucinschicht (Schleimhautschicht) sorgt dafür, dass der Tränenfilm an der Oberfläche haftet. Die Herstellung findet in den Becherzellen der Bindehaut statt.
Die wässrige Schicht enthält Sauerstoff, Glucose und weitere Nährstoffe sowie Abwehrstoffe gegen Infektionen. Die Produktion findet in der Tränendrüse statt.
Die äußere ölhaltige Lipidschicht schützt die darunterliegende wässrige Schicht vor dem Verdunsten. Die Produktion findet durch die Meibom-Drüsen, die sich am inneren Rand der Augenlider befinden, statt.
Diese produzieren die Fette der ölhaltigen Schicht. Bei jedem Lidschlag verteilt sich die ölige Flüssigkeit, um die schnelle Verdunstung des Tränenfilms zu verhindern und dadurch den Tränenfilm zu regulieren. Ein intakter Tränenfilm sorgt dafür, dass die Oberfläche des Auges nicht austrocknet. Außerdem schützt er das Auge vor Fremdkörpern und Infektionen.
Welche Ursachen gibt es?
Arbeiten am Bildschirm, künstliches Licht, das regelmäßige Tragen von Kontaktlinsen und vieles mehr begünstigen das häufigere Auftreten trockener Augen in der heutigen Zeit. Auch Hormonstörungen, Medikamenteneinnahme oder falsche Ernährung können Ursachen dafür sein, dass die Augen nicht mehr ideal befeuchtet werden.
Die Benetzungsstörung der Augenoberfläche wird durch eine Verminderung der Tränenmenge oder durch eine verstärkte Verdunstung des Tränenfilms hervorgerufen. In beiden Fällen handelt es sich um eine besondere Entzündungsreaktion der Augenoberfläche, die eine umfangreiche Diagnostik und eine individuell abgestimmte Therapie erfordert.
In 80 % der Fälle leiden die Patienten unter mangelhaften Meibomdrüsen und somit einer sog. Meibomdrüsen-Dysfunktion.
Was ist eine Meibomdrüsen-Dysfunktion?
Die Meibomdrüsen befinden sich am oberen und unteren Lidrand und sondern ein fetthaltiges Sekret ab. Dieses Sekret verhindert die Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Durch eine Verstopfung der Meibomdrüsen verringert sich die Produktion der fetthaltigen Schutzschicht und die Talgdrüse beginnt sich zurückzubilden. Bereits nach kurzer Zeit fehlt dem Auge der Tränenfilm als schützende Hülle und es kommt zu den genannten Symptomen.

Oft empfinden Patienten höheres Unwohlsein bei hellem Sonnenlicht.
Wie wird ein trockenes Auge erkannt?
Zur Erstuntersuchung gehören eine ausführliche Anamnese, die Inspektion des Lids sowie die Beobachtung von Lidschlagfrequenz, Lidschluss, Lidstellung und Lidrand. Zur differenzierten Analyse gehören noch weitere Untersuchungen:
- die Tränenfilmaufrisszeit
- der quantifizierte Rötungsgrad der Bindehaut
- die Ausprägung der Lipidschicht
- die Quantität des Tränenfilms
- die Auszählung der Lidranddrüsen
(Meibom Drüsen) - die Messung der Osmolarität des Tränenfilms.